Klimawandel stoppen. Leben ändern.

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Ziele

Hört auf mit Anreizen und setzt endlich Grenzen!

Ihr nervt! Schluss jetzt!    Foto: foulsterr/Unsplash

Ich kann das Gerede nicht mehr hören! Gebetsmühlenartig wiederholen Politikerinnen und Wirtschaftsfunktionäre, dass wir anstelle von Verboten »Anreize« schaffen sollten. Anreize für nachhaltige Verkehrslösungen, Anreize für eine umweltgerechte Landwirtschaft, Anreize für ressourcenarmes Wohnen. 

Die Wahrheit ist: Wir folgen den Anreizen nicht, wir machen einfach weiter wie gewohnt. Weil es bequemer ist und weil wir es gewohnt sind.

Wir brauchen das Ende der alten Strukturen. Das bedeutet, Zeitpunkte zu benennen, an denen wir gezwungen sind, die gewohnten Verwüstungen für immer zu beenden. 

Alles stehen und liegen lassen

Auch für ihn würde ich alles stehen und liegen lassen
Foto: vincentvanzalinge/Unsplash

Wie gelähmt sitze ich vor meinem Schreibtisch und bringe es nicht fertig, meiner Arbeit weiter nachzugehen. Der Zustand ist nicht neu, ich kenne ihn seit meiner Jugend. 

Es war dieser kleine Schwarm Kiebitze, der mir den Weg wies.
Jedes Jahr versammelten sie sich vor dem Fenster meines Jugendzimmers, sie waren in Gefahr. Die »Flurbereinigung« hatte meine Heimat ihrer Hecken, Knicke und Brüche beraubt, Strassen und das nahe Gewerbegebiet fraßen sich in die Wildkräuter-durchzogenen Felder und Wiesen, die unser Haus umgaben.
Ich konnte zusehen, wie der Schwarm von Jahr zu Jahr kleiner wurde – bis er schließlich verschwand.

Vom Stein zur Wolke

Wolkenbild

Ich hatte vor Kurzem ein Aha-Erlebnis: Ich fühlte mich gestresst wegen all der Dinge, die ich noch erledigen musste (du kennst bestimmt dieses Gefühl). Dieses Gestresstsein dauerte eine ganze Weile, aber dann trat ich einen Schritt zurück und beobachtete meinen Verstand und konnte sehen, dass ich all diese Aufgaben als Dinge sah – wie große Steine, die einen Berg hinunterrollten, genau auf mich zu, und ich musste mit ihnen umgehen, sie heben, woanders hinbewegen, einige von ihnen einzäunen oder in kleine Stücke brechen. Sobald ich mit einem dieser Brocken klargekommen war, rollte auch schon der nächste auf mich zu. Das erinnert verdächtig an Sisyphos.

Kein Wunder, das sich diese Tätigkeiten so schwer, erdrückend und wie eine Last anfühlten. Uch! Aber dann erkannte ich, dass die Aufgaben, die ich zu erledigen hatte, eher Wolken glichen als Dingen. Wolken bestehen aus vielen kleinen dampfartigen Teilen, die aus einer ganzen Reihe von veränderlichen Ursachen für eine gewisse Zeit zusammenkommen, und dann wirbeln sie weiter. Und die Ränder oder Grenzen der Wolke verschwimmen mit anderen Wolken oder dem Himmel selbst. Wolken haben eine gewisse Substanzlosigkeit, eine Flüchtigkeit und Weichheit, sie geben nach.

Sei schöpferisch!

Erste kleine Ausbrüche       Foto © andybahn/photocase

Es ist erstaunlich, wie viele Menschen mir erzählen, dass sie einen neuen Blog erstellen, ein Buch schreiben, eine neue Unternehmung aufziehen, ihre beufliche Laufbahn ändern oder sonst etwas Neues machen wollen.

Aber sie verschieben es immer wieder.

Kommt dir das bekannt vor? Du wolltest etwas Anderes machen, aber hast dazu gerade jetzt nicht die Zeit (oder vielleicht nicht die Energie)? Tausend Punkte auf deiner To-Do-Liste, ein vollgepackter Zeitplan und Termine, die ständig dazukommen. Du wirst dein Großes Ding schon machen, aber später. Du hast alle Zeit der Welt es später zu machen, oder nicht?

Dieser Moment wird niemals kommen. Nicht, wenn du dir diese Zeit nicht selbst erschaffst.

Motivation ist nicht wichtig

Das alte Modell       Foto © feindesign/photocase

Hast du mal was tun wollen, zu dem du nicht genügend motiviert warst?

Für mich ist das immer der Hauptgrund, mit etwas erst gar nicht anzufangen. Ich bin mir sicher, dass es dir genauso geht. Wenn man nicht motiviert ist, hat man einfach nicht genügend Energie und Durchhaltevermögen, um zu tun, was zu tun ist. So einfach ist das.

Wenn man demgegenüber aber darauf setzt, hoch motiviert zu sein, um etwas erledigen zu können, gibt’s auch Probleme.

Am besten keine Ziele

Die Idee konkreter, erreichbarer Ziele scheint in unserer Kultur tief verwurzelt zu sein. Ich weiß, ich habe viele Jahre zielorientiert gelebt, und tatsächlich geht es in einem großen Teil meiner Texte darum, wie man sich Ziele setzen kann und wie man sie erreicht.

Nun jedoch lebe ich zumeist ohne Ziele. Es ist absolut befreiend und im Gegensatz zu dem, was man dir vielleicht beigebracht hat, heißt das überhaupt nicht, dass du aufhörst, etwas zu leisten oder zu erreichen.

Es bedeutet, dass du damit aufhörst, dich von Zielen begrenzen zu lassen.

Nimm zum Beispiel diesen weit verbreiteten Glaubenssatz: "Du kommst nie irgendwo an, wenn dir nicht klar ist, wohin du gehst." Das scheint sehr dem gesunden Menschenverstand zu entsprechen, und doch ist es offensichtlich nicht wahr – es wird sichtbar, wenn du für einen Moment innehältst, um darüber nachzudenken.
Mach ein einfaches Experiment: Geh nach draußen, laufe in eine beliebige Richtung und nimm dir die Freiheit, willkürlich die Richtung zu ändern. Nach 20 Minuten oder einer Stunde ... wirst du irgendwo sein! Du hast bloß nicht gewusst, dass du dort landen würdest.