Dunkle Zeiten für den Klimaschutz. Könnten wir im Namen unseres Landes die Stimme erheben, müssten wir den Ausnahmezustand erklären.
Mit dem nun beschlossenen Energiekonzept der Bundesregierung können wir nun noch jahrelang und unverblümt weiter wursteln wie gewohnt, auf Kosten der Substanz und ohne jeden Bezug zum ganzen Ausmaß des globalen Wandels, der sich gerade vollzieht. Das verbaut für Jahre viele der Wege, um die es hier auf dieser Website geht. Das stimmt mich traurig.
Menschliche Feigheit hat heute gesellschaftliche Gestalt angenommen, in Form einer durch und kleinherzigen Politik, ohne jeden Mut, es mit unseren zerstörerischen Gewohnheitsmustern aufzunehmen. Dieser ängstliche Kleingeist des „weiter so“, der sich nicht traut, uns mit den Auswirkungen unserer gewohnten Lebenswege zu konfrontieren, kann uns Kopf und Kragen kosten.
Die Macht der Gewohnheiten ist stark, gesellschaftlich wie privat. "Mein VW-Touran hat erst 80.000 Kilometer runter, wenn ich ihn jetzt schon verkaufe, würde ich eine Menge Geld verlieren.", "Wir haben gerade kein Geld für die energetische Sanierung unserer Wohnung." und "Dieses eine Mal noch fliege ich nach Tunesien. Ist es nicht wirklich kalt und grau in diesem Herbst und braucht meine Seele nicht jetzt diese eine kleine Pause?"
Sei nicht wankelmütig, ein Krieger braucht keine Auszeit. Der Versuch uns zu entspannen, indem wir uns hängen lassen oder von Gewohnheitsmustern ablenken lassen, erzeugt nur Schizophrenie. In deinem Herzen spürst du den aufrichtigen Drang, jetzt zu handeln, aber daheim, in einem schwachen Moment benimmst du dich doch wieder in klammer Angst.
Am Arbeitsplatz bist du so ein netter Mensch, aber sobald du dich ins Auto setzt, wütest du durch den Feierabendverkehr nach Hause. Daheim streitest mit deinem Partner oder deiner Partnerin und schickst die Kinder in ihr Zimmer, weil du deine Ruhe brauchst.
Solche Gewohnheitsmuster sind gefährlich und zerstörerisch. Sie verstellen uns den Blick auf das Potential menschlicher Entfaltung, auf die Erfahrung menschlicher Wachheit. Kopf und Schultern hochzuhalten, mag uns manchmal Rücken- oder Nackenschmerzen bereiten, doch dieses Sich-Aufrichten ist notwendig. Die Reise mag herausfordernd sein, aber es führt kein Weg daran vorbei.