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Vom Pegelstand des Überlebensnotwendigen

Die überlebensnotwendige Tasse Kaffee

Foto: Nathan Dumlao/Unsplash

Heute am frühen Morgen lief ich durch ein Flughafengebäude, auf der Suche nach einer Tasse Kaffee, um wach zu werden. Aber am Kaffeeshop war eine lange Warteschlange und ich habe mich entschieden, keinen Kaffee zu brauchen, um wach, glücklich oder lebendig zu sein.

Wenn etwas zu einem Bedürfnis oder einer Notwendigkeit wird, dann nimmt es uns gefangen. Wir müssen das haben – was bedeutet, dass wir damit beginnen, unser Leben rund um diese Frage herum zu strukturieren.

Für die meisten von uns geht es um mehr als einfach nur eine Tasse Kaffee: Wir brauchen ein Glas Wein (oder Bier) am Abend, wir brauchen etwas stille Zeit allein, Kosmetikartikel für die gepflegte Erscheinung, wir müssen ein bißchen fernsehen, um des Abends runterzukommen, wir brauchen das Internet für Unterhaltung und Nachrichten. Es ist nichts verkehrt mit all diesen Dinge, aber der Pegel des Überlebensnotwendigen steigt schnell an. 

Was gehört für dich zum Überlebensnotwendigen? Was sind deine Dinge, ohne die du nicht klar kommst?
Für einige Menschen ändert sich das je nach den Umständen: Im Flugzeug brauchst du ein Reisekissen, für den guten Schlaf ein weiches Bett und ein schönes Kissen, Musik fürs Joggen oder beim Fitnesstraining, Alkohol, wenn man gemeinsame Zeit verbringt.

Was passiert, wenn du diese Dinge nicht kriegst – wirst du unzufrieden oder nervt es dich? Macht dir der Ausflug, das Treffen oder das Joggen weniger Freude?

Was passiert, wenn wir von diesen Bedürfnissen ablassen und sie als reine "wäre schön"-Option behalten würden. 

Im nächsten Monat schliessen meine Frau und ich uns meinem Freund Jesse für die "No-Alkohol-Challenge" an. Einfach nur, um uns der kleinen Unannehmlichkeit auszusetzen, des Abends nicht mit einem Glas Wein zu entspannen. Es hilft mir, eine meiner täglichen Bedürfnisse loszuwerden.

Vielleicht mache ich etwas ähnliches in Bezug auf Kaffee (von dem ich jeden Morgen recht viel trinke) oder in Bezug auf das Artikel-lesen im Internet. Aber um ehrlich zu sein glaube ich, dass die meisten meiner Bedürfnisse recht bescheiden sind.

Je weniger notwendige Bedürfnisse wir haben, desto weniger werden sie zu einer Last. Je häufiger wir die gleichen Dinge täglich zur Verfügung haben, desto wahrscheinlicher werden sie zu etwas scheinbar "Überlebensnotwendigem". 

Das ist kein Rezept, wie du leben solltest, sonder eher etwas, worüber es sich lohnt nachzudenken.

Dieser Artikel stammt von Leo Babauta, er wurde erstmals auf seiner Website mnmlist.com unter dem Titel lowering your life's requirements veröffentlicht. Übersetzung: Dirk Henn.