Klimawandel stoppen. Leben ändern.

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Reduziere deinen CO2-Fußabdruck

Leo will’s wissen: Der extreme und unvermeidliche Weg in eine nachhaltige Lebensweise

Beck-Cartoon: Schluss mit dem nächtlichen CO2-Ausstoß!

© beck

Minimalismus ist ein großartiger Weg, viel leichteren Fußes auf dieser Erde zu wandeln. Weniger zu verbrauchen ist viel wichtiger, als ökologisch korrekt einzukaufen – obschon ich euch ermuntere, beides zu tun.

Also, lass uns gleich zu den Tipps kommen:

1. Iss weniger. Ich habe erst neulich darüber geschrieben. Weniger Konsum von Lebensmitteln bedeutet weniger Ressourcenverbrauch und weniger Umweltbelastungen, die durch die Herstellung und den Transport der Lebensmittel verursacht werden.

2. Iss weniger Fleisch. Die weltweite Rindfleischproduktion trägt mehr zum Klimawandel bei, als der gesamte Transportsektor. Schweine und Hühner tragen, verglichen mit Pflanzen, ebenfalls erheblich zu Umweltverschmutzung und CO2-Belastung bei.

3. Ernähre dich von regionalen Produkten. Dass Nahrungsmittel von dort, wo sie angebaut oder gezüchtet wurden, dorthin transportiert werden, wo sie verarbeitet und verpackt werden – um sie dann in deinen Supermarkt zu fahren, hat für die Umwelt einen hohen Preis. Sich regional zu ernähren reduziert nicht nur die ökologischen Kosten des Transports, sondern unterstützt zudem die örtlichen Bauern – anstelle der großen Handelsketten. Halte nach regionalen Nahrungsmitteln Ausschau, der Jahreszeit gemäß, auf Bauernmärkten in deiner Umgebung, in Hofläden, in Naturkostläden oder auch in deinem Supermarkt. Oder schließe dich einer Food-Coop an.

4. Fahre weniger rum. Arbeite von Zuhause aus – zumindest einen Teil der Zeit. Plane kombinierte Besorgungsfahrten, um weniger unterwegs zu sein. Ziehe in die Nähe deiner Arbeitsstätte, an einen Ort, an dem du in deiner Umgebung die Dinge bekommst, die du täglich benötigst. Laufe oder radle mehr – oder nutze Bus und Bahn. Es braucht Zeit, die Autonutzung zu reduzieren, aber wenn du dir dessen bewußt wirst, kannst du kleine Veränderungen vornehmen, eine nach der anderen. Es tut auch deiner Gesundheit gut, wenn du mehr läufst und radfährst, anstatt mit dem Auto zu fahren.

5. Reise weniger. Flüge tragen sehr zum Klimawandel bei. Reduziere deine Fernreisen. Videokonferenzen, Urlaube in der Nähe deines Wohnortes und eine Neubesinnung bezüglich deiner Reisegewohnheiten können dein Reiseaufkommen sehr reduzieren. Ich habe in den letzten Jahren einige Fernreisen unternommen, aber davor bin ich sieben Jahre lang ohne einen einzigen Flug ausgekommen.

6. Kaufe weniger. Viele Dinge zu kaufen ist unnütz und verschwenderisch. Jedes Ding benötigt eine Menge Ressourcen und trägt deutlich zum Klimawandel bei. Also kauf viel weniger ein. Schau, ob du ein Ding leihen kannst; versuch’s mit einem Buch aus der Leihbibliothek; sorge dafür, dass das, was du hast, länger hält; finde innovative Wege das umzunutzen, was du bereits hast oder stell ein Ding sogar selber her. Und manchmal geht’s auch ganz ohne. Oft wirst du erkennen, dass ein Ding keine notwendige Anschaffung war und dass du es in deinem Leben nicht wirklich vermisst.

7. Kaufe gebrauchte Dinge. Das verhindert, Neuwaren zu kaufen und all die Ressourcen zu verbrauchen, die in die Herstellung und den Transport einfliessen. Es verlängert das Leben von etwas, das bereits gekauft ist. Schau auf Flohmärkten, in Second-Hand-Läden, Antiquariaten, ebay oder Freecycle. Manchmal findest du einige wirklich coole gebrauchte Dinge. 


8. Nimm eine kleinere Wohnung. Augenscheinlich kein Wandel, den du noch diese Woche vollziehen wirst, aber etwas, dass du dir langfristig vornehmen kannst. Eine kleinere Wohnung verbraucht weniger Ressourcen beim Bau – und im Betrieb braucht sie weniger Strom, Wasser, Wärme und verursacht so weniger Emissionen. Wenn du dich von vielen deiner Dinge trennst und deine Bedürfnisse überdenkst, wirst du erkennen, dass du weniger Platz brauchst.

9. Verbrauche weniger Energie. Selbst ohne eine kleinere Wohnung gibt es unzählige Wege, deinen Energieverbrauch zu senken. Kühle und heize deine Wohnung weniger. Schalte das Licht aus. Trenne Geräte, die du gerade nicht brauchst, vom Stromnetz. Trockne deine Wäsche öfter auf einem Wäscheständer.

10. Verbrauche weniger Wasser. Nimm nicht täglich ein Bad und dusche nicht stundenlang: Mache dich nass, schalte das Wasser aus, seife dich ein, stelle das Wasser wieder an und reinige dich. Gieß nicht deinen Rasen und wasch deinen Wagen nicht so oft (oder werde ihn gleich ganz los). Wasch deine Kleidung nicht so oft (trage sie länger). Gehe sparsam mit dem Wasser um, wenn du deine Hände oder das Geschirr abwäscht.

11. Das papierfreie Büro. Viele Büros und auch Haushalte verbrauchen Tonnen von Papier, doch das Meiste davon ist unnötig. Drucke die Sachen nicht aus, wenn du sie auch am Computer lesen kannst. Archiviere Dinge eher digital als in Mappen. Lass dir Rechnungen und andere Dokumente elektronisch oder online zusenden, anstatt sie dir per Post zuschicken zu lassen. Lese Zeitungen und Magazine online, anstatt sie zu kaufen. Hör auf, Faxe um des Faxens willen zu verschicken.

12. Gehe den Weg des Veganers. Kein unbedingt notwendiger Schritt, aber einer, den ich empfehle. Vegane Ernährung kann – ganz im Gegensatz zu dem, was die meisten Menschen denken – sehr köstlich und befriedigend sein, und oft ist sie gesünder (weniger gesättige Fettsäuren und weniger Kalorien zum Beispiel). Vor allen Dingen aber bedeutet kein Fleisch zu essen, keine Molkereiprodukte und keine Eier, sich von Industrien fernzuhalten, die fürchterlich für die Umwelt sind – und fürchterlich grausam zu Tieren.

Dieser Artikel stammt von Leo Babauta, er wurde erstmals auf seiner Website mnmlist.com unter dem Titel reduce your footprint veröffentlicht. Übersetzung: Dirk Henn.