Greta Thunberg ist meine Heldin. Eine schwedische Schülerin, die sich monatelang in Stockholm vor den Reichstag stellt, um gegen unsere Tatenlosigkeit angesichts des Klimawandels zu demonstrieren. Und die Zehntausende von Schülerinnen und Schüler weltweit angeregt hat, das Gleiche zu tun.
Mich hat es erstaunt, dass der Text der kurzen Rede die Greta Thunberg auf der UN-Klimakonferenz in Katowice gehalten hat, nirgendwo zu finden ist. Jeder Satz dieser Rede stimmt. Warum wird sie nicht allerorten verbreitet?
Also habe ich die Rede ins Deutsche übersetzt und euch auf 52 Wege bereitgestellt:
Greta Thunberg: Der Wandel kommt | 52 Wege
Greta hat Recht: Wir können nicht einfach so weitermachen, als ob nichts wäre.
Tatenlos schauen wir zu, wie unser Lebenswandel die natürlichen Lebensgrundlagen zerstört. Auf der Autobahn gehen wir weiter Gas, an der Fleischtheke schlagen wir zu und in unserer zu großen und schlecht gedämmten Wohnung planen wir die nächste Flugreise.
Doch es ist Zeit zu handeln.
Wir sind im Begriff einen Großteil der Tiere, Pflanzen, Farne, Pilze und Moose für immer auszulöschen. Und wir sind im Begriff, Millionen, wenn nicht gar Milliarden von Menschen in die Massenmigration zu zwingen. Das Werkzeug all dieser Zerstörungen ist unser Lebenswandel.
Oft denke ich an Nazi-Deutschland und die vielen Millionen Menschen, die gesehen und erfahren haben, wie in ihrer Stadt oder ihrem Dorf Menschen verschwanden. Juden, Andersdenkenden oder engagierten Aktivisten wurden beschimpft, bespuckt, auf Dorfplätzen zusammengetrieben, abtransportiert und in Folge millionenfach gefoltert, vernichtet und vergast.
Es ist dieser Geist des Stillhaltens. Eine Kultur des Schweigens hat die fürchterlichen Morde und Verwüstungen möglich gemacht. Niemals wieder, so haben viele Deutsche nach dem Krieg geschworen, sollten derartige Greuel von deutschem Boden ausgehen.
Heute betreiben wir die Auslöschung andernorts. Und schauen wieder nicht so genau hin. Die alltäglichen kleinen Fragen und Entscheidungen halten uns so im Griff, dass wir gar nicht dazu kommen, innezuhalten und es wahrzunehmen.
Wirklich? Seien wir ehrlich: Wir sind ganz schön bequem. Und wir lassen es nicht an uns heran. Bleiben indifferent – und schweigen. Wieder ist es diese Kultur des Schweigens, diese Kultur des »sich nicht Zeigens«, die Genozid und Klimawandel möglich macht. Ihren Ursprung nimmt sie zuallerst in unseren bequemen Alltagen.
Also bleibt mir nichts anderes, als wieder zu schreiben. Wöchentlich wachzuhalten, Einladungen zum Wandel auszusprechen. Wenn sich eine 15-jährige Schülerin monatelang vor den schwedischen Reichstag stellen kann, um sich gegen unsere Ignoranz in Zeiten des Klimawandels zu wenden, kann ich auch wöchentlich Mails zum Thema verbreiten.
Ich habe die 52 Wege Webseite erneuert und aufgeräumt. Nun kann man den Inhalt der 52 Wege-Webseite mühelos nach Themen und nach Autorinnen durchsuchen.
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Jede Woche wird es hier ab sofort wieder einen Weg auf dem Weg in die postfossile Zukunft geben. Mit Tiefe, mit Humor und mit Biß.
Nur gemeinsam kommen wir weiter. Es ist an der Zeit.
Geht wie Greta einen ersten Schritt, um euer Leben zu ändern.
Was nehmt ihr euch vor für das neue Jahr? Was ist euer Beitrag für den Wandel hin zur postfossilen Gesellschaft?
Und wenn ihr etwas tut, schließt euch auch zusammen. Unterschreibt die genug!-Erklärung:
Es ist Zeit zu handeln | genug!
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