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Du hast nicht das Recht, dich um nichts zu kümmern

Grauses Band

Einschneidende Veränderung       Foto © view7/photocase

Mehr oder minder denken wir, dass wir nichts ändern können. Und das ist genau der Grund, warum die meisten Menschen es auch niemals versuchen.

Die Annahme, dass du zu klein oder zu schwach bist, um eine Veränderung zu bewirken, ist der wichtigste Grund für Tatenlosigkeit. Und es ist womöglich die schwächste Ausrede aller Zeiten.

Aber ich will hier nicht davon sprechen wie es ist zu klein zu sein. Weil ich nicht denke, dass es tatsächlich darum geht. Es geht nicht darum, dass sich Menschen zu klein und nichtig fühlen, es geht darum, dass sich Menschen als zu wichtig erleben.

Die meiste Zeit vergessen wir, dass es in der Welt auch andere Menschen gibt. Klar, auf einer intellektuellen Ebene wissen wir das. Wir lassen uns jeden Tag mit anderen Menschen ein und kommunizieren mit ihnen. Wir können sie sehen, hören und fühlen. Aber auf eine gewisse Art existieren sie „da draußen“ als „Andere“.
Und auf eine sehr wirkliche Weise fühlen wir, dass wir das Zentrum des Universums sind. Es ist schwer, aus uns herauszutreten und wahrzunehmen, dass andere von unseren Entscheidungen und Handlungen betroffen sind.

Es ist viel einfacher in der Illusion zu verharren, dass wir die einzige Person sind, die existiert, und dass unsere Handlungen und Unterlassungen sich auf andere nicht konkret auswirken. Und genau auf diese Art und Weise, als das Zentrum des Universums, ziehen wir uns erneut zurück in dieses sonderbare Rollenspiel, dass wir zu klein seien. Zu klein und zu groß, zur gleichen Zeit. Das Seltsame daran ist, dass es uns aus irgendeinem Grund nicht im Geringsten sonderbar vorkommt, dass wir in unserem Geist an diesem Paradox festhalten.

Doch wenn wir wirklich aufrecht leben wollen – der essentiellen Wirklichkeit des Lebens von Angesicht zu Angesicht begegnend – müssen wir mit der Illusion der Klein-Grossheit brechen.

Wir müssen die Dinge so sehen, wie sie sind.

Wir sind zutiefst und unhintergehbar miteinander verbunden. Ich kann keine Wahl treffen, ohne dass es die gesamte Welt beträfe. Ich denke, dass es an der Zeit ist anzuerkennen:

Alle unsere Handlungen sind Welt-verändernd.

Jedes Nichtakzeptieren dieser einfachen, grundlegenden Wahrheit führt uns auf den falschen Weg. Es ist eine unglaublich große Verantwortung, und es ist ein wenig Furchteinflössend. Aber es ist auch sehr ermächtigend.
Wenn du das erkennst, denke ich, ist es unmöglich etwas anderes nicht anzuerkennen:

Du hast nicht das Recht, dich um nichts zu kümmern.

Alle unsere Handlungen, klein und gross, beeinflussen unsere Welt. All unsere Handlungen sind politisch, ganz gleich wie persönlich sie auch sein mögen. Von der Kleidung, die wir tragen, über die Nahrungsmittel und die Produkte die wir kaufen, bis hin zu der Tonlage, in der wir unsere Meinung sagen. Sie alle sind politische Entscheidungen und sie beeinflussen alle.
Auch wählen wir eine Art und Weise, uns mit anderen einzulassen – und diese ist ebenfalls zutiefst wirkmächtig. Wir haben eine soziale Verantwortung, mit anderen mitfühlend, freundlich und liebevoll zu sein. Weil alle unsere Handlungen die Welt beeinflussen. Und die der Anderen beeinflussen dich gleichermaßen.

Wir alle sind in wechselseitiger Abhängigkeit miteinander vernetzt. Es ist an der Zeit, für diese Wirklichkeit wach zu werden, nicht auf eine intellektuelle Art und Weise, sondern als zutiefst physische und emotionale Erfahrung.

Anderenfalls nähren wir immerfort die Idee, dass eine Person nicht ausreicht, um eine Veränderung zu bewirken, und am Ende sind da 6 Milliarden Menschen – „nicht ausreichend“ um eine Veränderung zu bewirken.

Verantwortlich zu sein für den Wandel ist keine Bürde. Es bedeutet, für die Wirklichkeit von Gemeinschaft und Verbundenheit wach zu werden, die wir verloren haben. Um so mehr wir in dieser Wahrheit leben, desto mehr erlangen wir unsere Seelenverwandschaft mit anderen zurück und desto mehr finden wir uns selbst.

Dieser gekürzt wiedergegebene Beitrag stammt von Jonathan Mead. Er wurde von ihm erstmals unter dem Titel „You Don’t Have the Right to Not Care in seinem ehemaligen Blog "Illuminated Mind and Body" veröffentlicht. Der Artikel ist stark beeinflusst von Ethan Nichterns Buch "Buddhismus 3.0, Spirituelle Vernetzung und globales Bewusstsein – Das Interdependence-Project". Übersetzung: Dirk Henn.