Klimawandel stoppen. Leben ändern.

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Langsam

Der Preis der Bequemlichkeit Dirk Henn Mi., 06.02.2019 - 08:48

bequem abhängen     Foto © Wa54/photocase

Wenn es eine Richtung gibt, in die sich moderne Gesellschaften in den letzten hundert Jahren bewegt haben, dann ist es Bequemlichkeit. Das fasst das letzte ungefähr Jahrhundert gut zusammen: Waschmaschinen & Wäschetrockner, Mikrowelle, Computer, die Internet-Revolution, Fastfood, Agrobusiness, Tiefkühlkost, Geschirrspüler, Maschinen und Modernisierungen aller Art.

Wir sind, mehr als alles andere, eine Gesellschaft der Annehmlichkeiten. Doch zu welchem Preis?

Jeden Moment verbessern Dirk Henn Do., 04.04.2013 - 19:36

Ich spreche mich sehr dafür aus, dass wir langsamer werden, unser Leben vereinfachen, weniger tun und nicht so beschäftigt sind … aber was ist, wenn wir in einer Situation sind, in der das nicht möglich ist?
Was tun wir, wenn wir in unserem Leben nicht weniger beschäftigt sein können – sind wir dann dazu verurteilt, ein Leben in Angst und Unglück zu leben?
Nein. Ich werde ein ganz einfaches Werkzeug mit dir teilen, das vielleicht wirklich dein Leben transformiert. Es ist etwas, das ich in den letzten Monaten ausprobiert habe und ich kann bestätigen, dass es hervorragend funktioniert.

Das Tao der Produktivität Dirk Henn Do., 21.02.2013 - 14:27

Im Zeitalter digitaler Kommunikation sind wir geschäftiger denn je. Und doch scheinen wir in all dem Getöse und der Aufruhr kaum Zeit zu finden, klar zu schauen, was wichtig ist und darüber nachzudenken.

Um unseren Blick für diese Dinge zu schärfen, müssen wir unsere Vorstellung von Produktivität von Grund auf überdenken.

Unsere Gesellschaft ist von Produktivität geradezu besessen. Wie müssen "hart arbeiten", viele Stunden lang, um unsere Dinge geregelt zu kriegen, allzeit emsig und geschäftig; wir müssen To-Do-Listen anlegen, um sie dann wieder abzuhaken, wir müssen zahllose Projekte in Bewegung halten, die Gewinne steigern und einfach immer, immer mehr leisten. Aber wofür? Worum geht es in all dieser Besessenheit? Sie führt zu Burnout, Stress und Angst, zu einem unglücklichen Leben, zu Gier und Verwirrung und dazu, dass man für seine Familie, seine Freunde und sogar für sich selbst keine Zeit mehr hat.

Was würde passieren, wenn wir all das einfach über den Haufen werfen würden? Wenn wir sagen würden: "Ich möchte das tun, was mir wichtig ist, aber der Rest kann mir gestohlen bleiben?" Lasst uns in diesem Sinne ein neues Credo formulieren: Einfachheit, Bedeutung, Fokus, Stille und Freude. Lass uns schöne und nützliche Dinge tun – und zwar mit Freude.

An meinem Leben einen breiten Rand

Es gab Zeiten, in denen ich mich nicht entschließen konnte, die Blüte des Augenblicks irgendwelcher Arbeit des Kopfes oder der Hände zu opfern. Ich lasse gern einen breiten Rand an meinem Leben. An manchem sonnigen Morgen, nachdem ich mein tägliches Bad genommen hatte, saß ich vom Sonnenaufgang bis zum Mittag am sonnenbeschienenen Eingang meines Hauses, eingehüllt in Träume, inmitten der Pinien, Nussbäume und Sträucher, in ungestörter Einsamkeit und Stille, während die Vögel sangen oder geräuschlos durchs Haus flatterten, bis ich von der Sonne in meinem Fenster im Westen oder dem Geräusch eines Reisenden auf der weit entfernten Straße wieder an das Vergehen der Zeit erinnert wurde. In diesen Zeiten wuchs ich wie Mais in der Nacht und sie waren viel produktiver für mich, als es jede Arbeit meiner Hände je sein könnte. Es war keine Zeit, die meinem Leben genommen war, sondern so viel bedeutsamer und wichtiger als jede andere Zeit. Ich erkannte das, was man im Orient als Kontemplation und Nicht-Tun kennt.

Digitale Kompetenz

Überlebensstrategien im Zeitalter der Bits und Bites

Kommunikation analog       Foto © luxuz::./photocase

Informationsstress ist ein wichtiges Thema, wichtiger als je zuvor – die Bits haben Einzug in unser Leben gehalten. Vor zehn Jahren hat es die US-Bürger vielleicht beunruhigt, wenn sich bei ihnen zuhause Berge von Zeitschriften und Zeitungen auftürmten. Doch heute, da sich in allen Bereichen unseres Lebens die Bits ausbreiten, wird aus der Beunruhigung Angst. E-Mails, Webseiten, Newsletter, Chatrooms, E-Mails, SMS und noch mehr E-Mails – all diese Ströme von Bits können uns aus dem, was wir gerade tun, herausreißen und auf Trab halten – überall und immer.

Geh es langsam an und genieße das Leben

Kein Hundeleben       Foto © riot jane/flickr

Es ist eine Ironie modernen Lebens: Ständig erfinden wir zeitsparende Technologien – und dann nutzen wir die Zeit, um mehr und mehr Dinge zu tun. So sind unsere Leben weitaus atemloser und hektischer als jemals zuvor.

Das Leben bewegt sich in einem so schnellen Tempo, dass es ans uns vorüber zu ziehen scheint, bevor wir es überhaupt genießen können.

Doch das muss nicht so sein. Lasst uns gegen einen hektischen Lebensstil rebellieren, lasst es uns langsamer angehen!

Ein Leben in langsamerer Gangart bedeutet, Zeit zu schaffen, um die Morgende zu geniessen, anstatt in wilder Aufruhr zur Arbeit zu eilen. Das heißt, sich Zeit zu nehmen um das genießen, was immer man gerade tut – anstatt unaufhörlich mit dem Blackberry oder iPhone oder Laptop „connected“ zu sein, anstatt immerzu über Aufgaben, E-Mails und Arbeitsfragen nachzudenken. Das heißt „ein Ding zur Zeit“ zu tun, anstatt im Multitasking-Modus unaufhörlich zwischen einer Vielzahl von Aufgaben hin und her zu wechseln – ohne sich auf eine von ihnen wirklich konzentrieren zu können.

Verlangsamung ist eine bewusste Entscheidung, nicht immer eine einfache, doch sie führt zu einer größeren Wertschätzung des Lebens, zu mehr Fröhlichkeit und mitunter sogar Glück.

Auszeit

Vor zehn Jahren hatte ich meine letzte wirkliche Auszeit: Vier Wochen in einem kleinen griechischen Fischerdorf irgendwo unbekannt. Da habe ich die Wochen im Schatten des einzigen Baumes am Strand gesessen und nichts getan als auf das Meer zu schauen, zu dösen, abzuhängen, zu träumen, vielleicht auch ein bisschen nachdenken, alles sehr gelassen wie es eben gerade so kam, ein Leben ohne Uhrzeit: Aufstehen, wenn wach geworden, essen, wenn Hunger kam, ohne Rücksicht auf eine Tageszeit… Es war wunderbar! Nach drei Wochen war ich so synchronisiert und in einem so normalen eigenen Rhythmus, dass mir Flügel hätten wachsen können. So eine Auszeit wünsche ich mir mal wieder leisten zu können. Und ich glaube, alle Lebewesen sollten ab und an völlig befreit mal raus können von allem, so eine Art „Reset-Taste“ für das eigene Leben wiederfinden.

Lächelnd ganz präsent

Es nicht notwendig, andauernd zu schuften und die Dinge fortwährend voranzutreiben. Wenn du in lebendigen Situationen wach und offen bist, ist es ihnen und dir möglich, kreativ, schön, humorvoll und freudvoll zu sein. Diese natürliche Offenheit ist rechtes Bemühen - im Gegensatz zu allen alten Arten der Anstrengung. Rechtes Bemühen bedeutet, die Situation exakt so zu sehen, wie sie in genau diesem Moment ist, ganz gegenwärtig zu sein, freudvoll, mit einem Lächeln.

Wider besseres Wissen

© beck/ews

Dunkle Zeiten für den Klimaschutz. Könnten wir im Namen unseres Landes die Stimme erheben, müssten wir den Ausnahmezustand erklären.

Mit dem nun beschlossenen Energiekonzept der Bundesregierung können wir nun noch jahrelang und unverblümt weiter wursteln wie gewohnt, auf Kosten der Substanz und ohne jeden Bezug zum ganzen Ausmaß des globalen Wandels, der sich gerade vollzieht. Das verbaut für Jahre viele der Wege, um die es hier auf dieser Website geht. Das stimmt mich traurig.

Die vergessene Kunst der Einsamkeit

Zur Ruhe kommen     Foto © Prato9x/flickr

Man muss kein Mönch sein, um Einsamkeit zu finden und auch kein Einsiedler, um sie genießen zu können.

Und doch ist Einsamkeit in diesen Zeiten der allumfassenden medialen Erreichbarkeit eine vergessene Kunst. Und während ich sehr wohl die Schönheit dieser globalen Gemeinschaft sehe, denke ich doch, dass es notwendig ist, sich regelmäßig von ihr zurückzuziehen.

Eine meiner liebsten Beschäftigungen ist es, am Rand des Meeres in Stille zu sitzen ... zu kontemplieren ... zu gehen … allein mit meinen Gedanken. Alle Verbindungen in die Aussenwelt für einen Moment unterbrechen und einfach schreiben … Ruhe finden, indem ich einen guten Roman lese ... indem ich ein einsames Bad nehme.

Verstehe mich nicht falsch: Ich liebe es, mit meinen Liebsten zusammen zu sein.

Das einfache Leben praktizieren

Neulich habe ich einen dreitägigen Workshop geleitet, der unter dem Motto „Die Praxis der Einfachheit“ stand. Als ich mich für den Titel der Veranstaltung entschied, habe ich das Wort „Praxis“ ganz bewusst gewählt.

Menschen, die ein einfaches Leben führen, betrachten sich selbst oft als Praktizierende. In dem Sinne, wie ein Arzt von sich behauptet, dass er als Mediziner „praktiziert“, mag ein Freund der Vereinfachung sagen, dass er Einfachheit praktiziert.

Und tatsächlich braucht ein einfaches Leben Praxis. Niemand geht in komplettem Chaos und Wirrwarr am Abend zu Bett und wacht am nächsten Morgen als Meister eines wohlgeordneten Wunderlandes auf. Wandel passiert nicht über Nacht, ihn zu erreichen und zu bewahren braucht auf jeden Fall Praxis.

Und doch ist Einfachheit an sich nicht der Sinn der Sache.

Übersättigt

Zu viel und zu schnell unterwegs       Foto © .gregor/photocase

Ein Volk kann durch die Energiemenge seiner Maschinen ebenso überfahren werden wie durch den Kaloriengehalt seiner Nahrung, aber die energiemäßige Übersättigung der Nation gesteht man sich viel schwerer ein als eine krankmachende Diät. […]

Wenn mehr als ein gewisses Quantum Energie in das Transportsystem eingefüttert wird, so bedeutet dies,

Das Ende der Geschäftigkeit

Rushhour     Foto © BeneA/photocase

"Nichts zu tun ist besser, als geschäftig nichts zu tun.“ Lao Tse

 Hör auf damit, so geschäftig zu sein, und deine Arbeit ist halb erledigt.

Denk mal darüber nach, wie emsig wir tätig sind, und wie sehr wir damit prahlen, uns damit brüsten: Ich bin so beschäftigt, ich muss wichtig sein.
„Ich hab’ eine Million Sachen zu erledigen! Ich habe nie Zeit für irgendwas! Ich kann nicht runterschalten, ich bin zu beschäftigt.“ Das wird als eine gute Sache angesehen, in einer Gesellschaft in der wir produktiv, aktiv und von den Dingen in Anspruch genommen sein sollen.

Fahrräder sind schneller als Autos

Schnell mal um den Block...   Foto © oldwoodies.com

Der typische amerikanische Mann widmet seinem Auto mehr als 1600 Stunden im Jahr. Er sitzt darin, während es fährt und während es stillsteht. Er parkt es und sucht es wieder auf. Er verdient das Geld, um dafür eine Anzahlung zu leisten und die monatlichen Raten zu bezahlen. Er arbeitet, um das Benzin, das Wegegeld, die Versicherung, die Steuern und die Strafzettel zu bezahlen. Er verbringt vier seiner sechzehn wachen Stunden auf der Straße oder damit, die Mittel für den Betrieb des Autos zu beschaffen. […]

Stille ist eine kraftvolle Handlung

In diesem Moment       Foto © korffi/photocase

„Aktivität besiegt die Kälte, doch Stille besiegt die Hitze.“ Lao Tse

In unserer Kultur neigen wir dazu, Stille mit Faulheit in Verbindung zu bringen, sie als ein Feststecken in Inaktivität, als etwas Negatives zu betrachten.

Doch das ist sie nicht. Stille ist eine Handlung, und eine kraftvolle noch dazu.
Mehr noch, sie kann deinen ganzen Tag verändern und somit dein Leben verwandeln.

Du steckst zerrissen inmitten eines Tages. Vor lauter Aufgaben, Treffen, E-Mails und Unterbrechungen hast du „Land unter“, oder du wirst von deinen Kindern, all den Telefonanrufen, und noch zu bewältigenden Besorgungen und Erledigungen bedrängt.

Aus dem Landtagebuch

Die kleinen weissen Glocken des Frühlings

DIE ERSTEN SCHNEEGLÖCKCHEN sind aufgetaucht. Ihre Ankunft lichtet langsam, ganz langsam die dunkle Schwere, die der Regen über das Land gelegt hat. Unser Hof ist eine einzige Schlammpampe. Er ruft mir den genervten Refrain meiner stadtliebenden Mutter in Erinnerung, den sie immer dann anstimmt, wenn sie zu Besuch kommt: „Ich mag Schlamm nicht. Ich mag es nicht!“

Die glücklichen Tage voll Schnee sind nunmehr Erinnerung. Aufgaben winken.

So geht‘s langsam

Du hast es in der Hand       Foto © Fotoline/photocase

„Die Natur hat keine Eile, dennoch gelangt sie stets ans Ziel.“
Lao Tse

Wenn ich über Lao Tses Zitat nachdenke, frage ich mich: Kann das wahr sein? Ist es möglich, sich niemals zu eilen und dennoch alles geregelt zu kriegen?

Die Aussage scheint im Gegensatz zu unserer modernen Welt zu stehen, in der alles rasch gehen muss, in der wir versuchen, so viel als möglich in jede Minute des Tages zu packen, in der wir uns, wenn wir nicht geschäftig sind, unproduktiv und faul fühlen.

Das Geheimnis der Langsamkeit

Von der Kunst, dauerhafte Veränderungen in deinem Leben zu bewirken

Langsam, ganz langsam       Foto © Lia*| photocase.com

„Weise und langsam. Wer zu schnell läuft, stolpert leicht.“
William Shakespeare

 

Wie oft schon hast du mit Nachdruck versucht, Veränderungen in deinem Leben zu bewirken – um eine Angewohnheit zu ändern oder eine neue Fähigkeit zu lernen – und am Ende ist nichts draus geworden?
Es ist nicht nur das Gute-Vorsätze-Syndrom zu Neujahr – es passiert viel zu oft und zu allen Zeiten des Jahren, dass uns die Puste ausgeht oder dass wir uns entmutigen lassen und aufgeben.

Neubesinnung

Parkplatz am Morgen       Foto © Dirk Henn

Aus meiner neuen Wohnung schaue ich auf einen Parkplatz. Des Morgens eilen die Menschen in ihren meist viel zu großen Autos herbei. Wie auf einer Landebahn führt sie die lange Zufahrtspiste vor die Eingänge des Kindergartens und der Kleinkind-Gruppe. "Sieben Zwerge" und "Sonnenblume" klingt niedlich, doch die Menschen die dorthin eilen, scheinen oft in großer Not zu sein. Sie biegen mit ihren Kleintransportern, Familienvans und Kombis in derart wahnwitziger Hast um die Kurven, dass die Anwohner der umliegenden Häuser des Morgens und am Mittag lieber Abstand halten.

Mach eine Sache richtig

Das klingt einfach, nicht wahr?

Aber in wie vielen Cafés bist du schon gewesen, in denen es noch nicht mal eine gute Tasse Kaffee gab?
Wie viele Klempner hattest du schon im Haus, die sich auf ihr Handwerk nicht so recht verstanden?
Und wie oft hast du schon etwas gekauft, um nachher zu denken "das kaufe ich nie wieder"?

Genau: Zu lernen, eine Sache gut zu machen, braucht manchmal ein ganzes Leben.
Es mag zehn Jahre dauern, bis du es voll und ganz raus hast einen einfachen Laib Brot zu backen.

Atme

Zur Ruhe kommen     Foto © Prato9x/flickr

Atme.

Atmen kann dein Leben verändern.

Wenn du dich gestresst und überwältigt fühlst – atme. Es beruhigt dich und hilft dir, Spannungen abzubauen.

Wenn du dir Sorgen machst über das, was auf dich zukommt, oder in etwas gefangen bist, das bereits geschehen ist – atme. Es vermag dich in diesen Moment zurückzubringen.

Wenn du mutlos bist und nicht mehr erkennen kannst, welcher Sinn in deinem Leben liegt – atme. Es wird dich daran erinnern, wie kostbar das Leben ist und dass jeder Atemzug deines Lebens ein wunderbares Geschenk ist. Mache das Beste aus diesem Geschenk.

Ein Manifest für Faule

Tu weniger, und dann tue noch weniger

Raum für Ruhe

"Praktiziere Nicht-Tun und alles fügt sich ineinander." Lao-Tse

Ein jeder ist mal faul, dann und wann. Klar, einige von uns werden von Faulheit öfter befallen als andere. Einmal sagte mir meine Mutter (die immer hart gearbeitet hat), dass sie faul sei und brachte dann am Ende doch die Arbeit hinter sich. Ich antwortete ihr: "Mama, das ist keine Faulheit! Das ist das genaue Gegenteil!"
Faulheit wird zumeist als eine schlechte Sache angesehen, aber ich bin da anderer Meinung. Trägheit ist eine fantastische Sache. Hier nur einige Gründe, warum:

1. Trägheit zeigt dir, dass dein Körper und dein Geist müde sind und dass sie eine Pause brauchen. Das deutet darauf hin, dass du tatsächlich innehalten solltest. Wenn du diese Anzeigen übergehst, führt es über kurz oder lang zum Burnout. Also sei faul, und fühle dich gut dabei.

2. Faulheit weist darauf hin, dass du nicht zu hart arbeiten willst – was oftmals dazu führt herauszufinden, wie du deine Ziele mit weniger Arbeitseinsatz erreichen kannst.

Eine Tasse, ein Leben lang

Kawagishi-sensei mit seiner Tasse     Foto © Sean Sakamoto

Kawagishi-sensei ist Zen-Mönch und er ist Lehrer an der Sekundarschule an der ich arbeite. Er unterrichtet Kalligrafie, eine der traditionellen Künste Japans. (Es gibt bei uns eine Menge Zusatzangebote, an denen sich die Schülerinnen und Schüler beteiligen können, ähnlich wie an US-amerikanischen High Schools.)

In Kalligrafie üben die Schüler die Kunst, japanische Kanji-Schriftzeichen zu malen – die chinesischen Buchstaben, die einen Teil der geschriebenen Sprache ausmachen. Kalligrafie hat in Japan eine lange Tradition und die Schriftzeichen sehen, selbst für meinen ungeübten Blick, wunderbar aus.

Kawagishi-sensei lehrt Kalligrafie seit mehr als 30 Jahren. Mein Japanisch ist nicht gut genug, um viel mit ihm zu sprechen, aber doch versuchen wir jede Woche miteinander zu plaudern. Mir fiel auf, dass er seinen Tee dabei immer aus einer speziellen Tasse trinkt, die auf seinem Tisch steht.

Wohlstand ohne Wachstum

Wir brauchen kein grün angepinseltes Weiter-so, sondern müssen jetzt endlich unser Leben entrümpeln und entschleunigen.

© beck/ews

Welche Reaktionen würde wohl die Ankündigung eines Automobilherstellers auslösen, demnächst ein Fahrzeug ohne Rückwärtsgang und Bremse produzieren zu wollen? Vermutlich Gelächter. Oder Kopfschütteln. Komisch, dass eine solche Reaktion nicht auch den meisten Ökonomen und Wirtschaftspolitikern entgegengebracht wird. Denn dieselbe Absurdität liegt dem üblichen volkswirtschaftlichen Denken zugrunde; mehr noch: Das ganze Entwicklungsschema moderner Gesellschaften basiert auf der Grundannahme, Fortschritt sei ausschließlich ein Akt der Addition und nur bei ständigem Wachstum möglich.

Dem Steinbutt mit Demut begegnen

Gaumenfreuden mit Meeresfreunden       Foto © arimoore/flickr.com

Den Weg nachhaltigen Lebens einzuschlagen, ist keinesfalls immer leicht.
Anbei der Erfahrungsbericht eines Spitzenkochs, der keine halben Sachen mehr macht. Es wird sehr deutlich, worum es geht. Aber auch, welchen Schwierigkeiten wir uns stellen müssen, wenn wir für das einstehen, das uns wichtig ist.

 

Ich bin Koch, seit gut 10 Jahren.
Ich bin direkt in die Sternegastronomie eingestiegen, habe erkannt, dass Kochen mich erfüllt. Ich machte mir keine großen Gedanken und bin auf der Karierreleiter stetig nach oben gestiegen.

Sachte und beharrlich

Über die Macht des Allmählichen

Tropfen für Tropfen       Foto © Steve took it/flickr

Es gibt keine schnelle Lösungen. Dein Leben zu ändern braucht Zeit.

Wenn du tagein tagaus an etwas arbeitest, kannst du starke positive Veränderungen deines Lebens bewirken. Doch wenn du nicht dranbleibst, mögen die Ergebnisse enttäuschend sein. Noch so viele "Blitzlösungen", "Crashkurse" oder "Kurzdiäten" können Dir nicht die Ergebnisse bescheren, die in der Macht des Allmählichen liegen.

Ich schlage ein Experiment vor: Lass einen Wasserhahn tropfen – so wenig wie möglich, sodass er vielleicht nur zwei Tropfen pro Minute verliert.

Lass die Welt an dir vorüberziehen

Das, was immer schon da ist       Foto © Erik/Flickr

Gestern saß ich vor meiner neuen Wohnung (wir sind letzte Woche umgezogen, und wir lieben diesen neuen Ort) und ich habe einfach den Dingen um mich herum ihren Lauf gelassen.
Menschen fuhren in ihren Autos vorbei, in Eile auf dem Weg zu ihrer nächsten Verabredung. Vögel zogen vorüber und die Insekten waren so geschäftig wie die Menschen in ihren Autos, während um mich herum die Pflanzen und Gräser im feuchten Klima Guams gedeihen.

Im Haus war wie immer viel los, meine Kinder verwandelten gerade ihre Umgebung in ein riesengroßes Durcheinander (das meine Frau und ich ziemlich bald wieder aufräumen würden).

Langsam

Slow down... to enjoy life

Wege       Foto © lama-photography/photocase

Ich lese für gewöhnlich keine weitergeleiteten Mails, aber heute habe ich eine bekommen, die meine Aufmerksamkeit erregt hat. Sie war von jemandem verfaßt, der bei Volvo in Schweden arbeitet, und er erwähnt, daß jedes Projekt in dem Unternehmen "zwei Jahre braucht, bis es ausgereift ist, auch wenn die Idee einfach und brillant ist. Das ist die Regel."
Anscheinend steht die schnell getaktete globale Unternehmenswelt, die sofort Ergebnisse sehen will, "in starkem Gegensatz zu den langsamen Bewegungen der Schweden. Sie debattieren vielmehr ohne Ende, halten zahllose Meetings ab und arbeiten nach einem Prinzip der Verlangsamung. Am Ende erzielen sie damit immer die besseren Ergebnisse."

Er erzählt folgende Geschichte:
Als ich das erste Mal in Schweden war, holte mich einer meiner Kollegen jeden Morgen am Hotel ab. Es war September, beißend kalt und es schneite. Wir kamen früh bei der Firma an und er parkte weit vom Eingang entfernt (2000 Mitarbeiter kommen mit dem Auto zur Arbeit). Am ersten Tag sagte ich nichts, auch nicht am zweiten und dritten. Dann fragte ich eines Morgens: "Hast du einen bestimmten eigenen Parkplatz? Mir ist aufgefallen, daß wir weit vom Eingang entfernt parken, auch wenn es sonst noch keine Autos auf dem Platz gibt."