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Schluß mit Selbsthilfe

Die alte Welt der Selbsthilfe stirbt wie ein langsam fallender Riese.

Diese Welt basierte auf dem Versuch, mit einem alten Paradigma konform zu gehen und immer effektiver darin zu funktionieren. Wenn du die Regale dieser alten Selbsthilfe-Abteilung anschaust, dann findest du Bücher voller Tipps, wie du neue Freunde findest, erfolgreich bist und mehr erreichst.

Die Mehrzahl dieser Bücher wurde geschrieben, um Menschen zu helfen, die sich an eine Welt klammern, die fremd und falsch ist. Anstatt ihr Leben selbst zu bestimmen, haben sie sich damit abgefunden, dass sie nicht ganz sind und Heilung brauchen. Sie begannen also damit, sich selbst zu verbessern, statt ihre eigenen Regeln zu schaffen. 

Glücklicherweise vergeht diese Welt, in der wir uns selbst in Ordnung bringen müssen, langsam. Eine neue Bewegung von Menschen, die radikal bejahen, wer sie sind und ein eigenständiges Leben führen, zeigt sich zunehmend als einflussreiche Kraft.

Das laute Zeitalter der "7 Wege, um dein Leben sofort zu verbessern" und "Wie du jeden dazu bringst, deinem Willen zu folgen" nähert sich dem Ende. Und ein ruhiges, selbstbewusstes Zeitalter der Selbstbestimmung gewinnt an Stärke.

Mehr Blogs, Bücher und Kurse als je zuvor beziehen sich auf das Thema der absichtsvollen Gestaltung unseres eigenen Lebens; und in der kulturellen Landschaft ragen sie als Vorboten einer neuen Zeit empor. In was für einer außergewöhnlichen Zeit wir doch leben!

Aber es gibt etwas, das diese Bewegung vergiften könnte, noch bevor sie voll erblüht ist.

Wenn wir erkannt haben, dass <em>ein Leben, das wir selbst gestalten</em>, die bessere Antwort ist, aber dabei blind dem Weg folgen, den viele andere gehen, dann ersetzen wir einfach nur ein Muster mit einem anderen. Und das ist keine Freiheit. Freiheit eröffnet sich erst jenseits der Muster.
Wenn wir dem Rat "Tu was du willst" folgen, aber einfach nur die Ziele anderer nachbeten, hat sich nichts verändert.

Viele Menschen behaupten, dass dieses "Tu was du willst" darin bestünde, die Welt zu bereisen, deinen Job aufzugeben und vielen Wünschen nachzugehen. 
Ja, vielleicht würden einige Freiheit so definieren. Aber wir sollten uns selbst tief und ehrlich fragen, was es für uns bedeutet, eigenständig zu leben. Wenn sich das mit den Freiheitskonzepten anderer verbindet, dann sei es so.

Momentan geschieht ein wunderbares Erwachen. Die alte Welt, in der wie uns verändert haben, um uns anzupassen, vergeht; wir sollten sie nicht mit etwas Ähnlichem ersetzen. Lasst uns nicht in einem Weltchor die immergleiche Ballade singen.

Du lebst in einer außergewöhnlichen Zeit. Ja, du kannst tun, was du willst. Nein, nichts Schlimmes wird geschehen, wenn du es tust. Aber du musst entscheiden, was es ist. 

Entwirf deine eigenen Regeln. Aber Gott bewahre, richtet dich dabei nicht nach der Schablone der Rebellionskonzepte, die derzeit vor allem online kursieren.

Jetzt bin ich neugierig: <strong>Was bedeutet es für dich, eigenständig zu leben?</strong>

Dieser Artikel stammt von Jonathan Mead, er wurde erstmals auf seiner ehemaligen Website Illuminated Mind unter dem Titel »How the World of Self Help Died (and the new era of living on your own terms)« veröffentlicht. Übersetzung: Mike Kauschke.