Im Ding drin Foto © kallejipp/photocase
Wir alle haben Begierden und Sehnsüchte – das ist Teil des Menschseins.
Wir wollen geliebt werden, Freunde haben, Freude erfahren, uns sicher fühlen.
Doch unsere Lust nach Dingen ist nicht so natürlich, wie uns oft glauben gemacht wird. Klar, uns gelüstet es nach allem Möglichen: Schönen Autos, schönen Klamotten, schönen Häusern, coolen Computern und IPhones, wunderschönen Möbeln und Notebooks, Schuhen, Schmuck, Taschen, Fahrrädern…
Doch diese Begierden sind in uns hergestellt, durch Werbung und Marketing. Sie bedienen sich unserer natürlichen Instinkte: Dinge horten zu wollen (Sicherheit); die Wonnen des Speisens zu erfahren, des sich Berauschens, der Sexualität (Lust auf sich selbst); dabei zu sein, mit den richtigen Klamotten, Fahrrädern und den neuesten technischen Errungenschaften (Die Sehnsucht nach Freundschaft)…
Begierden wie diese führen zu allen möglichen Arten von Schwierigkeiten – tatsächlich zu all den Problemen moderner Gesellschaften. Sie wurzeln in der enormen Macht der Konzerne und Körperschaften unserer Gesellschaft und ihrem Bestreben, große Profite zu erwirtschaften.
Das Resultat sind massive Privatverschuldung, seichter Konsumismus, Überarbeitung (um das Geld für all die Dinge zu erwirtschaften), Mangel an wahren menschlichen Kontakten, Übergewichtigkeit und damit verbundene Krankheitsbilder…
Und obwohl Begierden ganz natürlich und unvermeidlich sind: Wenn wir lernen, von den hergestellten Begierden abzulassen, beginnen wir zugleich damit, uns von den Ketten des Konsumismus zu befreien.
Fang damit an, dir dieser Begierden gewahr zu werden – erkenne ihre Anzeichen in dir. Halte inne, bevor du auf sie reagierst. Nehme einige tiefe Atemzüge, mach einen kleinen Spaziergang, erlaube dir, das Ganze in einem größeren Zusammenhang wahrzunehmen. Du brauchst nicht wirklich mehr Dinge, und kaufen ist nicht die Antwort. Du kommst auch ohne klar und Glück findest du eher mit weniger Zeugs.
Lass die Begierden vorüberziehen und spüre die Leichtigkeit, die Freiheit. Befreie dich von den Begierden, eine nach der anderen (nicht für immer, aber für den Moment). Du wirst es lieben.
Dieser Artikel stammt von Leo Babauta, er wurde erstmals auf seiner Website mnmlist.com unter dem Titel letting go of desires veröffentlicht. Übersetzung: Dirk Henn.