Klimawandel stoppen. Leben ändern.

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Klimawandel stoppen. Leben ändern.

Am Limit

Letzten Freitag haben wir in Deutschland unser Jahresbudget an Ressourcen verbraucht. Am 3. Mai hatten  wir bereits so viel konsumiert, wie eine Erde hergibt. Seit dem Wochenende also betreiben wir Raubbau. Nimmt man die EU als Referenz, so ist „unser Anteil an Welt“ morgen erschöpft.

Es ist ganz einfach zu verstehen, was mit Klimanotstand gemeint ist. Anschaulich wird es, wenn man sich unseren Ressourcenverbrauch im historischen Verlauf anschaut. Ich habe euch eine kleine Animation vorbereitet. Schaut sie euch mal an und teilt sie unbedingt mit anderen, auch in den sozialen Netzwerken. Es ist wichtig zu sehen, was wir Jahr für Jahr seit mehr als zwei Jahrhunderten tun.

Trauer und CO2-Reduktionismus

Eben schrieb mir der Umweltschützer Michael Mielke Folgendes: "Immer wieder sind wir auf die Einsicht zurückgekommen, dass die Klimaschutzbewegung erst durch mehrere Stadien der Trauer gehen muss, um Akzeptanz zu finden."

Ich freue mich, dass sich diese Erkenntnis langsam verbreitet. Trauer ist notwendig, um die Situation, vor der wir stehen, auf einer tiefen Ebene zu integrieren. Andernfalls bleibt sie für die meisten Menschen abstrakt. Unsere gesellschaftliche Infrastruktur schirmt uns ja (zumindest bis jetzt) ganz gut vor spürbaren Auswirkungen des Klimawandels ab. Für die meisten Menschen scheint der Klimawandel etwa im Vergleich zu ihrer nächsten fälligen Schuldenrate oder zum Suchtproblem ihrer pubertierenden Kinder recht weit weg und abstrakt - etwas, das entweder nur in der Zukunft passiert oder in den Nachrichten.

Wie man wenig wollen kann Dirk Henn Do., 18.04.2019 - 20:08

Wie groß dürfen die Dinge werden?   Foto: riotjane/flickr

Ein Teil der heutigen konsumorientierten Welt treibt uns, mehr zu wollen, mehr zu kaufen, impulsgesteuert zu handeln, Dinge zu horten, Trost und Behaglichkeit durch Kaufhandlungen zu schaffen, die Faszination des Reisen zu suchen, mehr zu tun, mehr zu sein – Geld auszugeben, um unsere Probleme zu lösen.

Was wäre, wenn wir uns von unserer Abhängigkeit mehr zu wollen und mehr zu kaufen befreien würden?

Stell dir ein Leben vor, in dem wir einfachen, frei verfügbaren Vergnügungen nachgehen würden – wie spazieren gehen, meditieren, ein Buch lesen, schreiben. Da wir weniger kaufen, hätten wir weniger Schulden, weniger Krempel, weniger, um das wir uns kümmern müssten. 

Hier geht es lang! Nettonull 2035!

Heute hat die Fridays for Future-Bewegung Ihre Forderungen öffentlich vorgestellt. Ein Plan für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, der mich erstmals seit Jahrzehnten zuversichtlich stimmt. 

Lasst uns der Jugend folgen! Das ist das Beste, was wir tun können.

Anbei die Forderungen im Wortlaut.

Wandel jetzt!      Foto: Paul Wetzel

Fridays For Future fordert die Einhaltung der Ziele des Pariser Abkommens und des 1,5°C-Ziels. 

Explizit fordern wir für Deutschland:

  • Nettonull* 2035 erreichen
     
  • Kohleausstieg bis 2030
     
  • 100% erneuerbare Energieversorgung bis 2035
     
  • Entscheidend für die Einhaltung den 1,5°C-Ziels ist, die Treibhausgasemissionen so schnell wie möglich stark zu reduzieren.

    Deshalb fordern wir bis Ende 2019:
     

  • Das Ende der Subventionen für fossile Energieträger
     
  • 1/4 der Kohlekraft abschalten
     
  • Eine Steuer auf alle Treibhausgasemissionen. Der Preis für den Ausstoß von Treibhausgasen muss schnell so hoch werden wie die Kosten, die dadurch uns und zukünftigen Generationen entstehen. Laut UBA sind das 180€ pro Tonne CO2

Hört auf mit Anreizen und setzt endlich Grenzen!

Ihr nervt! Schluss jetzt!    Foto: foulsterr/Unsplash

Ich kann das Gerede nicht mehr hören! Gebetsmühlenartig wiederholen Politikerinnen und Wirtschaftsfunktionäre, dass wir anstelle von Verboten »Anreize« schaffen sollten. Anreize für nachhaltige Verkehrslösungen, Anreize für eine umweltgerechte Landwirtschaft, Anreize für ressourcenarmes Wohnen. 

Die Wahrheit ist: Wir folgen den Anreizen nicht, wir machen einfach weiter wie gewohnt. Weil es bequemer ist und weil wir es gewohnt sind.

Wir brauchen das Ende der alten Strukturen. Das bedeutet, Zeitpunkte zu benennen, an denen wir gezwungen sind, die gewohnten Verwüstungen für immer zu beenden. 

Flugreisen

Die surreale Wirklichkeit der Easy-Welt   Foto: Nivenn/Unsplash

Ich verstehe mehrere Aspekte des Konzepts „Urlaub“ nicht, dazu gehört der Aspekt „Anreise per Flugzeug“.

Du entscheidest dich also, nach Fuerteventura zu fliegen, du stellst dich aus diesem Grund in eine sehr lange Schlange am Check-In in Hamburg, Berlin oder Düsseldorf, dann setzt du dich in einen Raum, der Raum heißt Flugzeug, du siehst dreieinhalb Stunden nur Weiß, dann landest du, und das draußen soll Fuerteventura sein.

Mir fehlt da einfach das Vertrauen.
Wer garantiert mir denn, dass ich nicht dreieinhalb Stunden an einen Ort geflogen bin, den sie als Fuerteventura aufgebaut haben?