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Minimalismus

Bekenntnisse eines Minimalisten

Ich muß zugeben, dass ich in den letzten Jahren den minimalistischen Pfad oft verlassen habe.

Der Grund ist, dass ich mich jeweils von einer Art Besessenheit einnehmen lasse, und dann gebe ich Impulsen nach. 

Zum Beispiel:

Letztes Jahr war ich von Schach besessen, und habe mir ein neues Schachspiel gekauft, die Wettkampfausstattung und eine unglaubliche Anzahl an Schachbüchern. All das verstaubt gerade.
In diesem Jahr war ich besessen vom Leichtgepäck-Wandern. Am Ende habe ich eine große Menge an Ultraleicht-Wanderausrüstung und Ultraleicht-Campingausrüstung gekauft. Ich hoffe immer noch, dass ich es nutzen werde, aber meist liegt es einfach nur im Abstellraum.

Der Preis der Bequemlichkeit Dirk Henn Mi., 06.02.2019 - 08:48

bequem abhängen     Foto © Wa54/photocase

Wenn es eine Richtung gibt, in die sich moderne Gesellschaften in den letzten hundert Jahren bewegt haben, dann ist es Bequemlichkeit. Das fasst das letzte ungefähr Jahrhundert gut zusammen: Waschmaschinen & Wäschetrockner, Mikrowelle, Computer, die Internet-Revolution, Fastfood, Agrobusiness, Tiefkühlkost, Geschirrspüler, Maschinen und Modernisierungen aller Art.

Wir sind, mehr als alles andere, eine Gesellschaft der Annehmlichkeiten. Doch zu welchem Preis?

Mach eine Sache gut Dirk Henn Mi., 02.11.2011 - 16:18

Oft werde ich gefragt, wie man eine Arbeit tun kann, die man liebt – wie wir unser Geld mit etwas verdienen können, von dem wir begeistert sind.
Ich behaupte nicht, dass ich alle Antworten darauf wüsste, aber für mich ist die Antwort ziemlich einfach: Mach eine Sache gut.

Die meisten Menschen wollen eine umfangreichere Antwort, aber in meiner Erfahrung wird sich alles andere ergeben, wenn du das lernst.

Vom richtigen und vom falschen Minimalismus

Stadt gegen Land

Dirk Henn Do., 08.09.2011 - 07:29

Sieht so Minimalismus aus?       Foto © owik2/photocase

Ich höre oft, dass man in San Francisco nicht minimalistisch leben kann – weil es eine Stadt ist, weil es teuer ist dort zu leben, weil dort alle Menschen so geschäftig und gehetzt sind. Das verwirrt mich, weil ich mich dann frage, was im Verständnis dieser Menschen Minimalismus eigentlich ist.

Es gibt nicht nur eine Weise, Minimalismus zu leben – man kann das machen, indem man in einem Bauwagen lebt, mit dem Rucksack um die Welt reist, in einem winzigen Haus lebt, auf einer großen Farm oder sonstwo.

Angst hält uns davon ab, in Einfachheit zu leben

Die kleinen Dinge des Lebens       Foto © jöni/photocase

Warum behalten wir Dinge, obwohl wir sie nicht brauchen oder benutzen? Weil wir Angst haben, dass wir sie doch noch brauchen werden. Angst davor, was passieren würde, wenn wir uns von ihnen trennen.

Jahrelang hatte ich ein Auto, für Notsituationen und weil es mich beunruhigte, möglicherweise Dinge nicht tun zu können, die ich tun wollte oder musste. Dann entdeckte ich, dass ich alles, was ich tun will, auch ohne Auto tun kann – und mehr noch. Und dass die "112" in wirklichen Notfällen besser ist.

Diesen Winter war es in San Francisco für einen Insel-Eingeborenen wie mich erschreckend kalt.

Mehr leben, weniger brauchen

Je mehr ich mein Augenmerk darauf richte zu leben, desto weniger brauche ich.
"Sein Augenmerk darauf richten zu leben", was soll das heißen? Es ist ein Wechsel – von der Sorge um die Dinge, die ich habe, um meinen Status, um Ziele und um wunderschöne Dinge hin zum unmittelbaren Leben. Leben umfasst: Lange Spaziergänge, Dinge selber machen, Gespräche mit Freunden, kuscheln mit meiner Frau, mit meinen Kindern spielen, einfache Speisen essen, rausgehen und aktiv werden.

Wie man wenig wollen kann

Wenn man sich entscheidet, ein einfacheres Leben zu führen, gibt es zwei Herausforderungen: Wenig zu besitzen und wenig zu wollen. Dennoch verschmelzen die meisten Menschen diese beiden Herausforderungen in das einzige Ziel, „einfacher zu leben“. Leider sind das zwei ganz unterschiedliche Biester, die man nur jeweils in der ihnen eigenen Art zähmen kann.

Das einfache Leben praktizieren

Neulich habe ich einen dreitägigen Workshop geleitet, der unter dem Motto „Die Praxis der Einfachheit“ stand. Als ich mich für den Titel der Veranstaltung entschied, habe ich das Wort „Praxis“ ganz bewusst gewählt.

Menschen, die ein einfaches Leben führen, betrachten sich selbst oft als Praktizierende. In dem Sinne, wie ein Arzt von sich behauptet, dass er als Mediziner „praktiziert“, mag ein Freund der Vereinfachung sagen, dass er Einfachheit praktiziert.

Und tatsächlich braucht ein einfaches Leben Praxis. Niemand geht in komplettem Chaos und Wirrwarr am Abend zu Bett und wacht am nächsten Morgen als Meister eines wohlgeordneten Wunderlandes auf. Wandel passiert nicht über Nacht, ihn zu erreichen und zu bewahren braucht auf jeden Fall Praxis.

Und doch ist Einfachheit an sich nicht der Sinn der Sache.

Reduziere deinen CO2-Fußabdruck

Leo will’s wissen: Der extreme und unvermeidliche Weg in eine nachhaltige Lebensweise

© beck

Minimalismus ist ein großartiger Weg, viel leichteren Fußes auf dieser Erde zu wandeln. Weniger zu verbrauchen ist viel wichtiger, als ökologisch korrekt einzukaufen – obschon ich euch ermuntere, beides zu tun.

Also, lass uns gleich zu den Tipps kommen:

1. Iss weniger. Ich habe erst neulich darüber geschrieben. Weniger Konsum von Lebensmitteln bedeutet weniger Ressourcenverbrauch und weniger Umweltbelastungen, die durch die Herstellung und den Transport der Lebensmittel verursacht werden.