Klimawandel stoppen. Leben ändern.

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Dirk Henn

Unterstützen wir die Fridays for Future. Jetzt!

Es ist an der Zeit, dass wir uns zusammenschließen.

Das Logo unserer Kampagne. Bald an allen Ecken und Enden der Stadt zu sehen.

Bereits vor zwei Monaten haben die Fridays for Future weltweit dazu aufgerufen, dass alle Menschen mit Ihnen ab dem 20. September an einem Strang ziehen. Erinnert ihr euch noch an den Aufruf?

Ich habe in meiner Heimatstadt den Appell beim Wort genommen und der örtlichen Fridays-Gruppe meine Unterstützung angeboten. Vor zwei Wochen haben wir nun mit zwanzig Organisationen das Klimaaktionsbündnis Freiburg aus der Taufe gehoben, um die Fridays for Future-Demonstration am 20. September zur größten Demonstration Freiburgs zu machen.

Am Limit

Letzten Freitag haben wir in Deutschland unser Jahresbudget an Ressourcen verbraucht. Am 3. Mai hatten  wir bereits so viel konsumiert, wie eine Erde hergibt. Seit dem Wochenende also betreiben wir Raubbau. Nimmt man die EU als Referenz, so ist „unser Anteil an Welt“ morgen erschöpft.

Es ist ganz einfach zu verstehen, was mit Klimanotstand gemeint ist. Anschaulich wird es, wenn man sich unseren Ressourcenverbrauch im historischen Verlauf anschaut. Ich habe euch eine kleine Animation vorbereitet. Schaut sie euch mal an und teilt sie unbedingt mit anderen, auch in den sozialen Netzwerken. Es ist wichtig zu sehen, was wir Jahr für Jahr seit mehr als zwei Jahrhunderten tun.

Hört auf mit Anreizen und setzt endlich Grenzen!

Ihr nervt! Schluss jetzt!    Foto: foulsterr/Unsplash

Ich kann das Gerede nicht mehr hören! Gebetsmühlenartig wiederholen Politikerinnen und Wirtschaftsfunktionäre, dass wir anstelle von Verboten »Anreize« schaffen sollten. Anreize für nachhaltige Verkehrslösungen, Anreize für eine umweltgerechte Landwirtschaft, Anreize für ressourcenarmes Wohnen. 

Die Wahrheit ist: Wir folgen den Anreizen nicht, wir machen einfach weiter wie gewohnt. Weil es bequemer ist und weil wir es gewohnt sind.

Wir brauchen das Ende der alten Strukturen. Das bedeutet, Zeitpunkte zu benennen, an denen wir gezwungen sind, die gewohnten Verwüstungen für immer zu beenden. 

Alles stehen und liegen lassen

Auch für ihn würde ich alles stehen und liegen lassen
Foto: vincentvanzalinge/Unsplash

Wie gelähmt sitze ich vor meinem Schreibtisch und bringe es nicht fertig, meiner Arbeit weiter nachzugehen. Der Zustand ist nicht neu, ich kenne ihn seit meiner Jugend. 

Es war dieser kleine Schwarm Kiebitze, der mir den Weg wies.
Jedes Jahr versammelten sie sich vor dem Fenster meines Jugendzimmers, sie waren in Gefahr. Die »Flurbereinigung« hatte meine Heimat ihrer Hecken, Knicke und Brüche beraubt, Strassen und das nahe Gewerbegebiet fraßen sich in die Wildkräuter-durchzogenen Felder und Wiesen, die unser Haus umgaben.
Ich konnte zusehen, wie der Schwarm von Jahr zu Jahr kleiner wurde – bis er schließlich verschwand.

Der Geldbörsenfreund

Wir verbringen eine Menge Zeit damit, Dinge zu kaufen und geben dabei viel Geld aus. Das ist einer der Hauptgründe, warum wir so viel arbeiten: Damit wir uns all die Dinge auch leisten können. 

Konsum übt einen gleich dreifachen Druck aus: Auf unser Leben, auf unser Portemonnaie und auf die Gesundheit unseres Planeten Erde. 

Der wirkungsvollste Weg, diesen Stress zu reduzieren, besteht darin, einfach weniger zu kaufen.

Es geht mit weitaus weniger. Immer. Das ist der einzige Weg in ein Leben, in dem wir nicht von den Dingen, die uns umgeben, erdrückt werden. Und der einzige Weg in eine nachhaltige Zukunft. 

Einfach aufhören weiterzumachen

Der Weg ins Ungewisse, auf dem sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen

Schritt für Schritt erprobe ich die Abkehr von meinen Gewohnheiten. Wie ich heize, wie ich reise, wie ich arbeite, wie ich mich ernähre: Viele grundlegende Fragen meines Lebens habe ich in den letzten Jahren auf die Probe gestellt.

Einmal eine Richtung klar eingeschlagen, sind die Veränderungen nicht schwer. Sie sind noch nicht einmal ein Verlust. Ich bin erstaunt: Ich entbehre nichts, eher gewinne ich neue Optionen hinzu – und zum Teil stellt sich zaghaft sogar ein Kontakt zur Welt wieder ein, der zeitweise verschüttet war.

Je mehr ich mich darauf einlasse, desto klarer wird mir, dass die Lösung unglaublich einfach ist. Wir müssen aufhören, so weiterzumachen wie bisher. Nicht mehr, nicht weniger – nur das.

Es ist Zeit zu handeln

Greta Thunberg ist meine Heldin. Eine schwedische Schülerin, die sich monatelang in Stockholm vor den Reichstag stellt, um gegen unsere Tatenlosigkeit angesichts des Klimawandels zu demonstrieren. Und die Zehntausende von Schülerinnen und Schüler weltweit angeregt hat, das Gleiche zu tun.

Mich hat es erstaunt, dass der Text der kurzen Rede die Greta Thunberg auf der UN-Klimakonferenz in Katowice gehalten hat, nirgendwo zu finden ist. Jeder Satz dieser Rede stimmt. Warum wird sie nicht allerorten verbreitet?
Also habe ich die Rede ins Deutsche übersetzt und euch auf 52 Wege bereitgestellt:

Greta Thunberg: Der Wandel kommt | 52 Wege

 

Lebendige Erfahrbarkeit

Briefwelten

Ich habe einen Brief bekommen.
Vor einigen Jahren noch hätte ich wohl kaum darüber geschrieben. Doch mittlerweile ist das etwas Besonderes, etwas Seltenes – und etwas sehr Schönes.

Er ist etwas Wirkliches. Er ist da. So wie das Messer, das neben meinem Frühstücksbrettchen liegt; wie der Schuh, dessen lange Schnürsenkel sich neben der Eingangstür durch den zotteligen Teppich winden; wie die erste Morgenluft, die mir beim Öffnen der Terrassentür entgegenweht; wie der Mondschein, der mich durch das Küchenfenster auf meinem Weg ins Bett begleitet.

Wie es weitergeht

Und was, wenn unsere Angst zu groß wird? Wenn wir nicht mehr sehen, wie es im Guten weitergehen kann. Wenn wir keinen Weg, schon gar keinen Ausweg mehr vor uns sehen. Verloren im Hochnebel unserer Befürchtungen. Was dann?

Normalerweise baue ich mir dann Wege. Sage mir, dass es so oder so weitergehen soll. Doch oft funktioniert auch das nicht mehr. Das trägt dann nicht mehr.
Das mag auf der Arbeit sein, in meinem eingeschliffenen Alltag oder im Leben mit Menschen, die mich schon seit einiger Zeit begleiten. Oftmals befällt mich dann eine Müdigkeit, eine Lähmung, hinter der sich Angst verbirgt.

Wie aber finden wir dann ins Handeln?

Vom Wert des Zuhörens

Ganz Ohr       Foto © Franziska Fiolka/photocase

Eigentlich bin ich es gewohnt, sogleich etwas zu tun. Zu antworten, Vorschläge zu unterbreiten, etwas zu besorgen, einen Plan zu machen, die Dinge in die Hand zu nehmen. Doch wenn ich wirklich hier sein will, geht das nicht. Oft verschwindet die Welt, so wie sie ist, genau in diesem schnellen Tun.

Was aber braucht es, um im Tun in Kontakt zu sein?
Als ich in der vergangenen Woche Leos Artikel "In diesem Moment" übersetzt habe, hat mich erstaunt, wie sehr es ihm darum geht, zuzuschauen.

Wege aus der Mutlosigkeit

Erntezeit       Foto © view7/photocase

Es ist nicht einfach, jede Woche einen neuen Weg aufzuzeigen. Einen gangbaren, nah an dem, was wir tagtäglich erfahren. Besonders wenn ich traurig gestimmt bin, kann es mir passieren, dass ich mich von den Ereignissen rund um mich herum überwältigen lasse. Und dann passiertʼs: In diesem Moment trage ich meine Mutlosigkeit in die Welt. Vor allem aber sehe ich dann keine neuen Wege. Und so ist es mir in der letzten Woche zum ersten Mal passiert, dass ich einen Artikel veröffentlicht habe, der tatsächlich keinen Weg aufzeigt. Nunja, ich nehme es gelassen. Wenn ich einen Weg gehe ist es unvermeidlich, dass ich hier und da auch mal danebentrete.

Was aber, so frage ich mich, hilft mir, aus der Mutlosigkeit herauszufinden, um mich dann wieder neuen Wegen zuwenden zu können?

Wider besseres Wissen

© beck/ews

Dunkle Zeiten für den Klimaschutz. Könnten wir im Namen unseres Landes die Stimme erheben, müssten wir den Ausnahmezustand erklären.

Mit dem nun beschlossenen Energiekonzept der Bundesregierung können wir nun noch jahrelang und unverblümt weiter wursteln wie gewohnt, auf Kosten der Substanz und ohne jeden Bezug zum ganzen Ausmaß des globalen Wandels, der sich gerade vollzieht. Das verbaut für Jahre viele der Wege, um die es hier auf dieser Website geht. Das stimmt mich traurig.

Einfache Vergnügungen

Der Sommer naht und damit die Urlaubszeit. Wo geht´s hin?

In die Nähe oder in die Ferne schauen?   Foto © Dirk Henn

Im Grunde ist es ganz einfach: Nah soll es sein, wirklich nachhaltig und ein Ort, an dem ich ohne Sorge sein kann. Doch wie wird daraus ein Urlaub?

Als ersten Anhaltspunkt habe ich mich an den Verbänden und Zusammenschlüssen orientiert, die sich einem nachhaltigen Tourismus verschrieben haben. Die Angebote von Viabono waren mir jedoch zu teuer. Das Forum Anders Reisen hat einige sehr gelungene Reisen, aber auch so sehr viel Fernreiseangebote – da wird es dann am Ende nie was mit der Nachhaltigkeit. Ö-plus hat in der Schweiz einiges zu bieten, doch die Blaue Schwalbe, habe ich dann für mich entschieden, ist das entschiedenste und wärmste der touristischen Qualitätssiegel. Nun ja, aber im ersten Anlauf war nichts dabei, was ich derzeit bezahlen kann,

Nur weniger ist mehr

Kann die Entkonsumierung unserer Leben gelingen?

Warum Wale die Orientierung verlieren...     © beck

Seit einigen Monaten verfüge ich über weitaus weniger Geld als zuvor. Und ich hatte die Hoffnung, dass das meiner Umwelt gut tut.

Schließlich kann ich nur noch halb so viele elektronische Geräte und Einrichtungsgegenstände kaufen und nur noch einen Bruchteil der Unterhaltung konsumieren – Kino, CDs, Thermalbadbesuche und üppige Festmahle sind seltener geworden als zuvor.
Das heißt nicht, dass auch meine Lebensfreude darunter leidet. Nein, das nicht. Es ist sogar so, dass ich - von einigen meiner ehemaligen Besitztümer befreit - leichteren Herzens durch die Welt wandeln kann.

Die Macht der Gewohnheit

Seit einiger Zeit versuche ich, freier zu arbeiten. Vielleicht sieben Stunden lang an einem Tag, am nächsten nur drei und dann – wenn ich so richtig mit Energie in ein Projekt eingetaucht bin – möglicherweise 12 oder 13 Stunden. Das wär’ was, das würde mir Freude machen. Und warum auch nicht? Ich leite einen Verlag und kann mir meine Zeit frei einteilen.

Doch es gelingt mir nicht. Nur manchmal, zäh, schwer und schleppend.

Neubesinnung

Parkplatz am Morgen       Foto © Dirk Henn

Aus meiner neuen Wohnung schaue ich auf einen Parkplatz. Des Morgens eilen die Menschen in ihren meist viel zu großen Autos herbei. Wie auf einer Landebahn führt sie die lange Zufahrtspiste vor die Eingänge des Kindergartens und der Kleinkind-Gruppe. "Sieben Zwerge" und "Sonnenblume" klingt niedlich, doch die Menschen die dorthin eilen, scheinen oft in großer Not zu sein. Sie biegen mit ihren Kleintransportern, Familienvans und Kombis in derart wahnwitziger Hast um die Kurven, dass die Anwohner der umliegenden Häuser des Morgens und am Mittag lieber Abstand halten.

Mut zur Lücke

Was tun, wenn uns nicht gelingt, was wir uns vorgenommen haben?

Wie geht es weiter?       Foto © UlrikeA/photocase

In einer Stunde ist es Donnerstag und ich sollte einen weiteren Beitrag für 52 Wege auf Lager haben...
Habe ich aber nicht.

Gerade ziehe ich um, kümmere mich um den Kauf unseres Schulhauses und schaffe es so gerade eben, daneben auch noch meiner Arbeit im Büro nachzukommen. Die 52 Wege sind diesmal auf der Strecke geblieben.

Es wäre so dringend, viel in dieser Welt zu bewegen und ich scheitere bereits daran, einen Artikel pro Woche bereitzustellen? Das kann ja wohl nicht wahr sein!

Kavaliersdelikte für alle

Warum sich Politik erst ändert, wenn wir uns verändern

Am Wochenende sind Wahlen, und im Grunde meines Herzens wünsche ich den radikalen politischen Wandel. Den ökologischen Umbau der Gesellschaft, die Entschleunigung der Ökonomie - und zwar sofort.

Doch daraus wird nichts. Nicht jetzt. Und schon gar nicht am nächsten Sonntag. So einfach geht das nicht, denn, was ich da will, widerspricht den Gesetzen politischen Handelns.

Von der Sehnsucht in die Mangel genommen

Am Fluchtpunkt       Foto © yeah.yeah/photocase

Wenn ich einen Mangel empfinde (und es gibt im Leben eine Menge Gründe, wegen derer man Mangel verspüren kann!) steigt sie in mir auf: Diese Lust, etwas zu haben, etwas zu bekommen.

Während ich auf unserem Weinberg mit dem Hund durch die Abenddämmerung gehe, leuchtet mir das rote Neonlicht des Media Marktes entgegen. Es gibt mir einen heißen Stich und meine Lust auf kleine unterhaltsame elektronische Freunde ist in mir entfacht – iPhones, iPods, Laptops, es gibt so köstliche elektronische Freuden.

Mögen die Götter auf uns herabschauen und lächeln

In der Welt       Foto © riot jane/flickr

Jetzt mochte ich nicht mehr.

Zwei Wochen lang bereitete es mir Mühe, diese Website zu machen.
Andauernd gilt es zu übersetzen, aus Gedankenfragmenten neue Texte zu formen, E-Mails zu beantworten, Perspektiven zu entfalten und Kontakte zu knüpfen.

Eines Morgens dann habe ich einfach alles liegen lassen. Bin raus in die Morgensonne und habe nach langer Zeit zum ersten Mal wieder dieses sommerliche Leben um mich herum gespürt. An dem Tag habe ich nichts mehr angerührt und es auch ansonsten ruhig angehen lassen. Und dann ging es weiter. Mit neuer Energie.

Das eigene Revier

Von der Kraft des Regionalen

Blick zurück nach vorn       Foto © Judywie/photocase

Ich habe mit meinem Hund eine Runde ums Haus gedreht.
Seltsam, nicht wahr? Erwachsene Menschen, die mehrmals am Tag in Begleitung eines Hundes mehr oder weniger große Kreise um ihren Wohnort ziehen, waren mir, ehrlich gesagt, bislang suspekt.

Mehr und mehr ertappe ich mich nun allerdings dabei, dass es mir Freude bereitet.
Wir untersuchen jeden Winkel unserer Wege auf seinen Geruch, auf Spuren danach, wer diesen Ort in der Zwischenzeit aufgesucht haben mag, auf Geschichten, die sich vielleicht auch nur für kurze Zeit in die Landschaft eingegraben haben, bevor sie von Wind und Wetter davongetragen werden.

Achtung! Die Grenze ist überschritten!

Von der Kunst zu wissen, wann wir maßlos, ungerecht oder leblos sind

Jenseits der Grenze       Cartoon © beck/ews

Wir wissen, wann in unserem Leben etwas richtig schief läuft, wann wir von der Bahn abkommen. Nicht bewusst, oft auch nicht so, dass wir es direkt sagen könnten. Aber wir ahnen es. Und es ist wichtig, davon miteinander zu sprechen.
Es gibt dazu eine Geschichte, die mich seit meiner Jugend begleitet.

Vor mehr als 25 Jahren, zur Schulzeit, hielten wir – ein kleiner eingeschworener Kreis von Freunden – Ausschau danach, wie wir die Welt um uns herum zum Besseren wenden können. Wir waren eine Gruppe junger Menschen voll Tatendrang.

Aufbruch ins Ungewohnte

Der wöchentliche Weg in eine lebenswerte Welt

Auf zu neuen Ufern       Foto: Unsplash

Seit mehr als 40 Jahren wissen wir, dass wir so nicht weiterleben können. Dass wir die Natur, die Grundlage unseres Lebendigseins, Zug um Zug vernichten. Und wir beginnen zu ahnen, dass der Preis materiellen Wachstums auch für unsere seelische Gesundheit zu hoch ist.
Warum nur gelingt es uns nicht Einhalt zu gebieten? Was läßt uns, jeden einzelnen von uns, straucheln?

Ist es die Politik, die Globalisierung, die Wirtschaft, unsere Maßlosigkeit? Von allem wohl ein wenig.